Riess
Der Standort der Emaille-Manufaktur Riess im niederösterreichischen Ybbsitz hat Geschichte. Bereits im Jahr 1550 entstand dort die erste Pfannenschmiede. Der Betrieb florierte, und es wurden eifrig Wasserkessel gehämmert und Eisenpfannen geschmiedet. Doch die Zeiten ändern sich, und bald wurde es als störend empfunden, dass Eisen rostet. Auf der Suche nach einer hygienischeren Machart für Pfannen, Töpfe und Co. stiess man auf die uralte Kunst des Emaillierens.
Bereits bekannt aus Schmuck- und Kunsthandwerk, erlebte die Technik ab Ende des 19. Jahrhunderts eine Renaissance in einem neuen Bereich: Küchengeschirr und Alltagsgeräte. Grund dafür war ein technologischer Durchbruch. Endlich gelang es, die Elemente Glas und Eisen solide miteinander zu verbinden. Der Startschuss für die Produktion von Emaillegeschirr fiel schliesslich 1922, die Qualitätsmarke Riess wurde aus der Taufe gehoben.
Heute liegt Riess noch immer in Familienhand. Derzeit führen die Cousins Julian, Friedrich und Susanne Riess das Unternehmen in neunter Generation. Julian Riess betreut das Marketing und den Verkauf, Susanne Riess kümmert sich um Verwaltung und Personal und Friedrich Riess leitet die Produktion. Noch immer werden alle Produktionsschritte – von der eigenen Glasschmelze bis zum Endprodukt – im Betrieb vereinigt. Und ihrer Philosophie "ökologischer Weitblick, nachhaltiges Denken, soziale Verantwortung und gutes Design“ werden die Riess-Cousins vollends gerecht.
Das beweisen nicht zuletzt die überzeugenden Eigenschaften von Emaille: Emaille rostet nicht, ist porenfrei und damit kratz-, schnitt- und stossfest, ist leicht zu reinigen, geruchsneutral, antibakteriell widerstandsfähig gegen aggressive chemische Stoffe. Emaillegeschirr ist langlebig und im Altmetall zu 100% recyclebar. Die Herstellung von Emaillegeschirr ist CO2-neutral. Emaille ist zudem temperaturbeständig von -60°C bis 450°C und lässt sich auch von extremen Temperaturwechseln nicht beeindrucken.